Wiener akademische Mädelschaft Nike

weiblich

Damenverbindungen sind eine vergleichsweise „junge“ Erscheinung. Grund dafür ist, dass für Frauen erst Ende des 19. Jahrhunderts ein Hochschulstudium möglich wurde.

Kurz vor Öffnung der deutschen Universitäten für Frauen wurde in Bonn die erste Damenverbindung gegründet. Ihr folgten viele Neugründungen, sodass in den 1920er Jahren bereits rund 100 Damenverbindungen existierten. Wie die männlichen wurden auch die weiblichen Studentenverbindungen im Ständestaat bzw. in der NS-Zeit verboten. Das auch unter alliierter Militärregierung aufrechte Verbot und die daran anschließende lange Zeit der Vertagung führten zum Erliegen des Damenverbindungswesens. Erst 1987 wurde eine Studentinnenverbindung erfolgreich reaktiviert und gilt daher als die älteste noch bestehende deutsche Damenverbindung: der Verein Grazer Hochschülerinnen VGH. 1976 erfolgte in Münchberg die erste erfolgreiche Neugründung durch die textile und technische Damenverbindung Ferra Floris.

Die Mädelschaft Nike wurde am 8. November 2013 gegründet und agiert in dem Bewusstsein, das der Zugang zur (universitären) Bildung für Frauen neben dem Wahlrecht zu den wichtigsten und auch am schwersten erkämpften Bürgerrechten zählt. Dieses Erbe gilt es zu bewahren und zu verteidigen.

korporiert

Die Mädelschaft Nike steht in der ideellen Tradition der Urburschenschaft. Ihre Ziele waren die Freiheit, sowohl auf persönlicher als auch auf nationaler Ebene, und die nationale Einigkeit, ihr Wahlspruch daher Ehre-Freiheit-Vaterland. Der vaterländische Gedanke begeisterte die Studentenschaft und so formulierte sie am Wartburgfest die noch heute gültigen Forderungen nach nationaler Einigkeit und nach Meinungsfreiheit, Presse- und Versammlungsfreiheit sowie Gleichheit vor dem Gesetz und Rechtssicherheit. Hier wehte auch erstmals eine Fahne in den Farben schwarz-rot-gold. Sie gelten in Studentenkreisen daher als Sinnbild für diese Grundrechte.

Die Mädelschaft Nike trägt die Farben schwarz-rot-gold. Sie sind für uns sowohl Zeichen der Verbundenheit als auch Bekenntnis zur studentischen Tradition und deren inhaltlichen Ausrichtung.

Wir sind eine (gesellschafts)politisch aktive, aber parteipolitisch unabhängige Vereinigung, für die Engagement in der Verbindung, das Wirken im national-freiheitlichen Sinne auch außerhalb des Verbindungswesens sowie Erfolg in Studium/Beruf und eine Familie kein Widerspruch sind.

akademisch

Beheimatet in der zweitältesten deutschen Universitätsstadt ist uns die allgemeine, kulturelle und politische Bildung ein besonderes Anliegen. Wir legen Wert auf einen akademischen Abschluss unserer Mitglieder.

Wir glauben, dass für Erfolg in Studium und Beruf, für aktive Teilhabe an der Gesellschaft und die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung neben einer soliden (Aus)Bildung vor allem kritisches, freies Denken, die Fähigkeit zu analysieren und die Entwicklung eigener Gedanken und Lösungsansätze notwendig sind. Die Universität ist für uns Stätte der Lehre und Forschung, wo die Freiheit des Geistes und des Denkens walten soll.

Das Ziel unserer Damenverbindung ist es, die Mitglieder zu eigenständigen Denkerinnen zu formen, ihnen ein demokratisches Verhalten und Wissen zu vermitteln und sie in rhetorischen und organisatorischen Belangen zu schulen.

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